Wer heutzutage einen festen Unterstand für sein Auto plant, stößt neben den üblichen Garagenarten auch unvermeidlich auf den Begriff "Carport". Das wörtlich übersetzt, schlichtweg "Auto - Hafen" bedeutet und damit seiner Aufgabe erstaunlich nahe kommt. Gleich wie der Hafen dem Schiff "Heimat" und sicherer Liegeplatz sein soll, kann der Carport dem Auto ein "Zuhause" im Sinne von optimalen Schutz vor Witterungseinflüssen und deren Folgen sein.
Wer also stundenlanges Eis- und Schneekratzen im Winter, Innenraumtemperaturen im Sommer von 50 Grad und höher, Dauernässe, Hagelschlag, die daraus resultierende Korrosion und den damit verbundenen Wertverfall seines Kfz vermeiden möchte, der wird sich für irgendein Dach über seinem Auto entscheiden müssen.
Der Carport stellt eigentlich eine Garage in "Light-Version" dar.
Warum ist das in den heutigen Zeiten zunehmend gefragt? Die Antwort ist schnell gegeben. Die jährlich zahlreichen Kfz - Neuanmeldungen, die statistischen Zahlen von privaten Zweit- oder sogar Dritt-Autos in Deutschland und die vielen Firmenfahrzeuge, sprechen eine deutliche Sprache: Statistisch kommt auf jeden Bundesbürger mindestens ein Auto.
Diese Autos stellen für viele die unverzichtbare Grundlage für einen sicheren Arbeitsplatz und zeitgemäßer Lebensqualität dar. Zudem kosten Autos viel Geld in der Anschaffung und im Erhalt, so dass sich für Kfz-Besitzer der Wunsch nach sicherer und schützender Unterbringung wie selbstverständlich ergibt.
Im Zuge dessen, entscheiden sich viele Bauherren für einen Carport, da seine ebenfalls schnelle, flexible und platzsparende Leichtbauweise zu einer bezahl- und machbaren Autounterkunft führt, die vor allem noch relativ einfach, nachträglich, auf schon vorhandene Stellplätze passt. Der Carport wirkt in der Regel nicht ganz so wuchtig, wie eine Garage. Mancher Carportanbieter wirbt damit, dass Sie mit der Montage schneller sind als bei einer Garage. Dies ist wohl Blödsinn, die Montagezeit bei einer Betongarage, welche fix und fertig ankommt, schlägt kein anderes Bauwerk. Und auf 1 - 2 Stunden mehr oder weniger kommt es doch eh nicht an!
Thema Sicherheit!
Hier hilft der Carport nur stark eingeschränkt weiter. Sicherlich schützt er, wie oben beschrieben, vor normalen Witterungseinflüssen. Auch hilft er gegen klebrige Blütenpollen, Vogelkot und Ihr Fahrzeug verschmutzt nach der Wäsche nicht ganz so schnell.
Starke Unwetter werden leider häufiger. Besonders Hagel, herunterstürzende bzw. herumfliegende Äste (oder andere Gegenstände) durch Sturm, machen oft richtig Schaden! Hier hilft der offene Carport leider nicht wirklich!
Achten Sie auch darauf, wenn es Ihr Platz ermöglicht, dass Ihr Carport Ihr Fahrzeug auch gut überdeckt. Planen Sie hier zu klein und der Carport hat keinerlei Seitenwände, kratzen Sie im Winter trotzdem und Ihr Fahrzeug schneit nach wie vor, bei Schneetreiben, ein!
Beim "Langfinger" oder beim Marder hilft Ihnen Ihr Carport ehrlicherweise überhaupt nicht. Dies sollten Sie vor der Entscheidung für einen solchen bedenken. Hier spielt natürlich auch die Wohnlage oder die Position auf Ihrem Grundstück eine Rolle. Steht Ihr Carport relativ weit vorn im Grundstück und ein Tor zur Straße ist auch nicht vorhanden...haben Sie keine besonders glückliche Wahl getroffen...!
Leider steigen die Kriminalität und die damit verbundenen Diebstähle überall ständig an! Dies mit Sicherheit durch die unaufhaltsam steigenden Anschaffungs- und Ersatzteilkosten für Fahrzeuge. Die nun offenen Landesgrenzen helfen hier wohl auch keinesfalls weiter! In der Garage sieht keiner was drinsteht - beim Carport besteht dieser Vorteil nicht! Wir erwähnten dies bereits - moderner Autoklau erfolgt nach "Bestellung"!
Schauen Sie doch einmal in die Statistiken. Wie viele Fahrzeuge auf den Straßen oder von Grundstücken gestohlen werden. Und dann vergleichen Sie, wie viele Autos aus verschlossenen Garagen geklaut werden. Diese Zahl ist verschwindend gering!
Beachten Sie auch, dass selbst der "beste" Holzcarport einer regelmäßigen Pflege, z.B. mit Schutzlasur, bedarf. Diese ist zeitaufwendig und auch nicht ganz umsonst. Nehmen Sie billige Lasuren, müssen Sie öfters nachstreichen - ein Teufelskreis! Bei starker Sonneneinstrahlung verkürzten sich die Pflegeintervalle nochmals merklich. Dies wird Ihnen jeder Tischler bestätigen.
Unbestritten, ist Holz ein gewachsener Rohstoff und passt sich dem Grundstück und Wohnhaus (meist) besser als eine Garage an. Der Carport wirkt gefälliger, nicht so wuchtig, weil er ja ein "offenes" Bauwerk ist. Und wenn Sie diesen entsprechend groß planen, bietet er, vor allem Wetter, genügend Schutz. Also besser nicht zu klein, sonst ist Ihr Fahrzeug nicht optimal "abgedeckt". Ob Sie den Carport freistehend oder an einem Gebäude positionieren, hängt von Ihren Vorstellungen und dem vorhandenen Platz ab. Ein Carport, mit einer sogenannten Wandfette am Wohnhaus, ist nicht teurer als freistehend. Sie sparen ja dafür einige Fundamente und Stützen auf der jeweiligen Seite.
Vorsicht aber bei isolierten Außenwänden - bauen Sie keine Kältebrücken ein. Sollten Sie an der betreffenden Hauswand irgendwann Risse bekommen, übernimmt kein Carportbauer dafür eine Garantie! Dies nur informativ! Sie können in der Holzbauweise wählen - zwischen Kesseldruck- Vollkonstruktions- oder Leimholz!
Leimholz ist eine hoch veredelte Form von Vollholz. Man versteht darunter gehobeltes Holz, welches in ca. 30 bis 40mm dicken Lamellen, in beliebiger Länge, verleimt wurde. Durch mehrschichtigen Aufbau, weist Leimholz eine geringere Rissbildung auf und bekommt so eine hochwertigere Optik. Gleichzeitig ist es sehr verwindungsarm, dafür ist es aber in der Herstellung aufwendig.
Vollholz ist, wie der Name schon sagt, aus dem Ganzen, meist kerngetrennt. Es ist nicht so verwindungsarm wie Leimholz, dafür aber billiger. Wenn Sie Stützen mit 12x12 cm Querschnitt verwenden, kommen Sie schon ein ganzes Stück! Natürlich kann Ihnen hier ein Riss, welcher bei Holz immer entstehen kann, bis weit ins Innere gehen. Dies wird auch von niemanden als Reklamationsgrund anerkannt. Einen Einfluss auf die Statik hat dies aber nebenbei nicht.
In seiner Preisklasse hat auch das Kesseldruckholz (auch als KDI - Holz bezeichnet ), durchaus seine Berechtigung! Doch das alles wirkt nur auf den ersten Blick vorteilhaft. Die Kesseldruckimprägnierung ist ein chemisches Holzschutzverfahren, um das Holz vor holzzersetzenden Schädlingen zu schützen und seine Haltbarkeit im Außenbereich etwas zu verlängern. Selbst wenn es viele Varianten der Kesseldruckimprägnierung gibt, so ist das Grundprinzip immer gleich. In einem Kessel wird ein Vakuum erzeugt, dadurch entweicht die Feuchtigkeit aus dem Holz. Anschließend werden Holzschutzsalze hineingepresst. So ist das kesseldruckimprägnierte Holz nach einer "kurzen Trockenzeit" gegen Insekten sowie Pilze geschützt. Doch leider hat das alles seine Nachteile - es schützt nicht wirklich z.B. gegen Sonne oder Feuchtigkeit!
Dabei sollte man sich auch immer vor Augen halten, dass die bei der Kesseldruckimprägnierung verwendeten Salze chemisch sind. Nochmals - kesseldruckimprägniertes Holz ist nicht dauerhaft gegen Witterung geschützt - das Holz kann nur mit stark deckenden Farben nachbehandelt werden. Holzsalze können Allergien auslösen und krebserregende Nebenwirkungen haben. Nicht umsonst gehen Anbieter von Kinderspielgeräten von dieser Holzart ab. Und wenn man die Sache "auf die Spitze treiben würde" - dann müsste ein solcher Carport sogar als Sondermüll entsorgt werden.
Planen Sie die Stützen und Dachkonstruktionen auch nicht zu schwach! Bedenken Sie hierbei, dass Schnee, heftiger Niederschlag, auch Seitendrücke bei Sturm auf das Bauwerk wirken! Dies muss der Carport auch verkraften können. Nicht umsonst verbieten manche Hersteller eine seitliche Schließung ihrer Bauwerke. Die "Windlast" wird dadurch erheblich größer.
Ihr Nachbar freut sich nach einem Sturm sicherlich nicht, wenn er eine "Fuhre" Kaminholz auf seinem Grundstück vorfindet. Von anderen Schäden ganz zu schweigen.
Ein Carport aus Stahl bietet absolute Wartungsfreiheit, hat meist zusammen nur 4 Stützen, über 7m Länge - dann 6 Stützen und kann problemlos auch an jede Stahlgarage als Anstellcarport verbaut werden. Sie benötigen dann nur einen sogenannten Anbaucarport, welcher preiswerter ist. Sie sparen ja eine Stützenreihe, ähnlich wie beim Holzcarport mit Wandfette.
Wir hoffen, dass Ihnen unser kleines Carport 1 x 1 auch etwas weitergeholfen hat. Natürlich bieten wir alle üblichen Bauformen, Dacheindeckungen und Stützengrößen an. Auch Sonderanfertigungen sind immer möglich.
Fazit: Bauen Sie gerne einen Carport, wenn Ihnen diese Bauweise besser gefällt oder/und wenn Sie außer einen Dach nichts weiter erwarten! Bauen Sie keinen Carport, nur weil dieser vielleicht 500 € oder 1.000 € billiger ist als eine Garage - wenn dem überhaupt so ist, ein Verglich lohnt also immer.
Sie haben zwar evtl. erst mal einige Euros gespart. Wenn aber das Bauwerk Ihre Erwartungen nicht erfüllen kann, dann haben Sie viel zu viel bezahlt und werden mit Ihrer Entscheidung niemals glücklich sein!